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Selbstläufer statt Links betteln

Die Satire als Besuchermagnet

Die Satire als Besuchermagnet

Das beste, was einer Site passieren kann, ist in den "Freitag-Nachmittag Massenmails" in der Rubrik "Surftipp" zu kursieren. Im Schneeballsystem verbreitet, kann eine sonst unbeachtete Site für einige Tage den 100fachen Traffic haben.

Wie du zu mehr Links kommst

Guten - einzigartigen - Content zu bieten, ist oft leichter gesagt als getan. Was soll schon einzigartig sein an Produktbeschreibungen oder ellenlangen Abhandlungen über Auswahl und Eigenschaften. Das sind nicht die Seiten, die in Blogs oder Web-Magazinen empfohlen werden.

Abseits aller Information kann es also durchaus lohnend sein, sich dem Humor, der Satire, der Glosse zu widmen: Das bringt nicht nur kurzfristigen Traffic, sondern auch den einen oder anderen guten Link. Dass Besucher "hängen" bleiben und sich das Angebot der Site ansehen, ist zwar unwahrscheinlich, aber viele Links erhöhen die Stabilität des Rankings deutlich und der PageRank wird nach Laune des Webmasters vererbt.

Natürlich macht es keinen Sinn, eine Auflistung aller bekannten Ostfriesenwitze feilzubieten; braver und biederer Humor ist im Web nicht angesagt. Je schräger, je provokanter, je abartiger, umso besser. bonsaikitten.com , rotten.com, ... - solche Seiten haben es mit geringem Aufwand zu Spitzenplätzen gebracht. Geschickt in die Struktur der übrigen Site eingebunden bekommt man so weit mehr Links als durch penetrantes Link-Schnorren.

Wer allerdings einen Nutzen davon haben will, sollte darauf achten, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht:

Zuerst einmal: keine Namen! Geh nicht davon aus, dass Lionell Ritchie besseres zu tun hat, als dich vor den Kadi zu zerren: Berühmtheiten haben Agenturen, die das gerne und oft erledigen. Zwar ist in der Praxis die Gefahr gering, aber du bist ruiniert, wenn es tatsächlich passieren sollte.

Es ist auch weitgehend egal, ob du wüste Beschuldigungen oder krude Theorien als "Satire" kennzeichnest. Um wirklich sicher zu sein, müsstest du jeden einzelnen Satz mit "Folgende Behauptung ist unwahr:..." beginnen, was natürlich den Witz beträchtlich dämpfen würde. Wenn du die Kennzeichnung zu gut versteckst, kannst du schon wieder dran sein.

Ein Beispiel:

Der Satz: "Banken wissen schon lange um die Gefahren, die von Chipkarten-Viren ausgehen, halten das aber geheim!" ermöglicht es jedem, der eine Bankenkonzession hat, dich zu klagen. Eine solche Konzession hat zB auch Visa und Mastercard. Derartige Unternehmen haben einen langen Atem; jeder gute Anwalt wird dir raten, auf alle Forderungen einzugehen und dich in Frieden zu einigen - du kannst nur verlieren. Wenn du dann auch noch mit "Chipkarten" auf Pos 1 bei Google landest, reißen dir die Anwälte (sorry für die Ausdrucksweise) "den Arsch auf" - du wirst nie beweisen können, was Banken in ihren Schubladen geheim halten.

Du wirst vielleicht einwenden: Es gibt viele Seiten, die jenseits aller Grenzen und trotzdem noch online sind. Stimmt. Diese Seiten findest du aber nicht auf Spitzenplätzen bei Google und welche Schwierigkeiten die Seiten-Inhaber damit haben, weißt du auch nicht. Und du erfährst auch nicht, warum sie plötzlich weg sind.


Konkret:

Eine Seite, die mit dem Wort "Satire" beginnt ist langweilig. Wirklich aufsehen erreichst du, wenn die Seite in Foren und Blogs herumgereicht wird, besonders wenn sie als "Dauer-Aprilscherz" mit der Schadenfreude der "Durchblicker" spielt. Keinesfalls darfst du Personen bzw Firmen/Organisationen verleumden oder zu strafbaren Handlungen aufrufen.
Ein Tipp noch: Wenn du ein Gästebuch hast: Blende das Datum der Einträge aus und halte es sauber: Lösche sofort Einträge wie "Selten so gelacht" usw - auch wenn es weh tut. Das Gästebuch gehört zur Satire, wenn du es gepflegt hältst, spielen die Leute auch mit.

Links zum Thema:

Medienrecht: Einige Artikel zum Thema Medienrecht

Kommentare:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Satire wirklich was auf einer Homepage mit ernsthaftem Inhalt bewirkt. Ich glaube der Schuss kann ganz schnell nach hinten losgehen und dann der Webseite mehr schaden als Nützen. Ich werde wohl eher die Finger davon lassen.

Carnivor-Plants
Antworten

Alles was über die Satire gesagt wird stimmt. Wir können noch so viele gut recherchierte Informationen weitergeben - sie ziehen nicht. Ein lustiges Foto zu einem ernsten Thema und die Besucher klicken wieder.

I-Profi
Antworten

Selbstläufer statt Links betteln

Mit einer gut gemachten Satire oder Fake-Seite kannst du ganz schön Backlinks bekommen, ohne dich besonders darum kümmern zu müssen.

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