Ja, hat man denn sowas schon gehört?
Auf die Konkurrenz verlinken?
Habe ich einen Vorteil davon, wenn ich Links zu meiner Konkurrenz setze? Und darf ich das überhaupt?
Pro/Contra und einige Tipps dazu.
Auch wenn des Deutschen liebste Angst die vor dem Landesgericht ist - juristisch dürfte der Fall klar sein: Auf eine Seite, die öffentlich ist, darf man auch verlinken, ohne zu fragen. Auch zur direkten Konkurrenz. Was man nicht darf (und darum ging es in dem vielzitierten Hamburger Urteil): Dies mit böser, rufschädigender Absicht tun, etwas so: Volltrottel! (auch subtilere Vorgangsweisen sind nicht erlaubt).
Und natürlich darf man nicht auf offensichtlich illegale Inhalte verweisen.
Darum gehts hier aber gar nicht. Es geht um die Frage: Habe ich einen Vorteil davon, wenn ich auf meine Konkurrenz verlinke? Warum sollte ich das tun? Und warum nicht?
Zuerst einmal: Ja, Klar!
Links zur Konkurrenz verbessern definitiv das eigene Ranking. Man bringt damit die eigene Website in den richtigen thematischen und geografischen Bezug, und bekommt unverkrampft Keywords in den Linktext. Sinnvollerweise nimmt man als Linktext einfach den Titel der verlinkten Site, wenn dieser passend ist.
Der heilige PageRank-Abfluss? „Oh, du mein Lebenssaft Linkjuice, meine Site könnte ausbluten, meine Konkurrenz zieht an mir vorbei!“ Unsinn!: Auch ausgehende Links werden gut bewertet. Und ein paar eingehende wird man ja wohl haben.
Und jetzt erklär‘ das mal einem Kunden
Ein Kunde wird dich anschauen, als ob du von allen guten Geistern verlassen bist. „Ich werde doch keine Werbung für meine Konkurrenz machen - da schneide ich mir ja ins eigene Fleisch!“ Ja. Irgendwie nachvollziehbar. Ein SEO, der Kunden überzeugen will, wird da auf Granit beißen. Das kann er einem Kunden nicht klar machen.
Aber die eigene Website - das geht!
Die eigene Website kann man mit Links zur Konkurrenz ganz schön nach vorne bringen. Denn was hilft es, wenn man auf Platz 100 herumgrundelt. Kaum jemand schaut mehr als die ersten 10 Ergebnisse an. Da muss man hin.
Später kann man die Seite ja immer noch ändern oder aus dem Menü herausnehmen. Es kommt eben drauf an.
Tipps
Natürlich macht man das nicht direkt auf der Startseite, sondern auf einer Seite, auf die sich Kunden nicht so leicht verirren. Erstaunlicherweise bietet sich eine Seite „Links“ dafür an, die heutzutage ohnehin niemand mehr ansieht.
Zuerst einmal wird man natürlich das eigene Angebot nochmal anpreisen, ... aber natürlich gibt es auch andere und man braucht ja den Vergleich nicht zu scheuen.
Wichtig ist vor allem die Auswahl: Es sollen welche sein, die
- über (Spam)Zweifel erhaben sind,
- bei angepeilten Keywords deutlich besser ranken als die eigene Site
- ein ähnliches, aber nicht identisches Angebot haben.
Sad’s freindlich, Leit!
Völlig klar: keine Beleidigungen, auch nicht unterschwellig. Durchaus kann man aber auf das Konkurrenzangebot so eingehen, dass es für den eigenen Besucher nicht interessant aussieht. Wenn ich auf Webdesign für KMU spezialisiert bin, kann ich zb hinschreiben, dass Design-Bude B sehr viel Webdesign für große staatliche Einrichtungen macht. Oder dass das Konkurrenzangebot auch für Hundefriseure und Ernährungsberater sehr attraktiv zu sein scheint. Manche Fälle überlässt man ohnehin lieber der Konkurrenz. Auf den Preis sollte man besser nicht eingehen: Eventuelle Änderungen übersieht man leicht - und dann gibts Ärger.
Oder einfach freundschaftlich, das ist überhaupt das beste. Dann bekommt man vielleicht auch einen Link zurück - als Argumentationshilfe kann gerne dieser Artikel hier verwendet werden.
Kommentare:
Es ist kein Problem auf hochwertige Seiten zu verlinken. Das ist gut für den Nutzer, falls er weitere Infos sucht und somit wird es durch google belohnt. Ausserdem werden Seiten, die gerne verlinken, auch gerne verlinkt. (Geizhälse erhalten meistens weniger Links).
MathiasAntworten
Hätte ich so nicht gedacht. Vielen Dank für den Tipp!
Gruss FrankFrank KreativAntworten
Habe das auf meiner Site unbewusst gemacht und werde es nach diesem Artikel bewusst ausbauen.
Gruß NikNiklausAntworten
Interessante Idee, direkt in der Stadt würde ich das zwar nicht machen, aber außerhalb, warum nicht..
MarcoAntworten
Vielen Dank für die Tipps!
MichaelAntworten