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Googles Liebling oder nicht des Rankings wert?

One-Page-Designs

One-Page-Designs

Ein Design-Trend, den es eigentlich schon lange gibt, wurde durch Responsive Webdesign neu beflügelt: Der gesamte Inhalt einer Website auf einer einzigen, mehr oder weniger umfangreichen Seite beisammen.
Aber was sagt Google dazu?

One-Page-Designs aus der Sicht von Google

Ein sehr wesentliches Rankingkriterium sind für Google die Links und die dazugehörigen Linktexte. Gerade die Linktexte werden von Google als die markanten Suchbegriffe angesehen, unter denen eine Site gelistet wird.

Das gilt nicht nur für externe, eingehende Links, sondern auch für interne Links: Menüpunkte und Querverweise zwischen den Seiten. Auf einer „normalen“ Website ergeben sich diese von selbst, mit etwas mehr Einsatz kann man diese auch noch zusätzlich gut steuern.
Anders bei One Page Designs: Ohne weitere Seiten gibt es auch keine internen Links. Ob Sprunganker ein Ersatz dafür sein können, ist fraglich; Hinweise darauf gibt es keine.

Dazu kommt, dass Google verstärkt nur mehr den Text beachtet, der auf Anhieb (ohne Scrollen) in einem durchschnittlichen Viewport sichtbar ist. Bei einem One Page Design ist das naturgemäß nur ein kleiner Teil.

Und noch ein Faktor, der nicht unwichtig ist: Google beachtet sehr stark, ob jemand - nachdem er auf der Suchergebnisseite einen Link angeklickt hat - noch weitere Seiten der gelisteten Website ansieht, oder ob er direkt wieder zu Google zurückkommt - die sogenannte Absprungrate bzw. „Bounce Rate“. Bei einem One Page Design muss das zwangsläufig so sein - es gibt ja keine weiteren Seiten (Wenn man von ausgehenden Links absieht). In Analytics sehe ich deswegen durchwegs Abspungraten von nahe 100%. Ob das gesund ist?

Besuchsdauer

Ein positiver Aspekt wäre( theoretisch) eine lange durchschnittliche Besuchsdauer. Hier stellt sich aber die Frage, wie weit Google diese messen kann, wenn es nur eine Seite gibt. Die Zahlen in Analytics zeigen mir keine besonders guten oder schlechte Werte an.

Externe Links

Rein nach der Lehre wirken sich externe Links stärker aus, weil keine Link-Juice für die Unterseiten benötigt wird. Alles bleibt auf der Startseite. 

Nicht für Google, sondern für Besucher...

Originelle Websites werden schlichtweg häufiger verlinkt als „Wald und Wiesen Seiten“. Und das nicht nur von den üblichen Verdächtigen zwischen den Anzeigen, sondern von einer breiten Masse mit vielen unterschiedlichen und unverdächtigen IP-Bereichen und Standorten, oft auch an hervorgehobener Position. Mit etwas Glück landet man sogar in den Linktipps von viel frequentierten (Webdesign-)Blogs, was wiederum zu einem sprunghaften Anstieg der Besucherzahlen führt - und damit zu weiteren Links.
Natürlich: Das flacht schnell wieder ab, und nur wenige der Besucher interessieren sich für das eigentliche Thema der Site. Aber: Es bleibt viel über und die Links werden ja nicht mehr entfernt. Man kommt also ohne betteln und kaufen zu einer gesunden Basis und einem guten TrustRank.

Mehr zum Thema One-Page-Design: Webdesign-Trend oder Nischen-Produkt?

Beispiele: Grafiker in Wien und Würstelstand in Wien

Fazit

Ich habe schon recht viele One Page Designs gemacht. Vor einigen Jahre war das auch wirklich noch etwas besonderes und man konnte gut Links einsammeln. Heute muss man dafür schon ein wirklich herausragendes Design oder besondere Inhalte bieten - was ja an sich auch für Standard-Designs gilt. Ohne diesen Vorteil bleiben also vor allem die Nachteile übrig.

Heute empfehle ich One Page Designs nur mehr dann, wenn - salopp gesagt: Die Suppe zu dünn ist. Wenn also der Inhaber nur sehr wenig Inhalt beistellen will oder kann, und es schlichtweg keinen Sinn hat, dieses Süppchen auch noch über 20 Seiten auszubreiten. Dann ist es besser, ein Konzentrat daraus zu machen und durch originelles Design zu glänzen.

Oder: Wenn genügend Marketing-Macht dahinter steckt, sodass man auf eine Listung in Google verzichten kann.